interview mit sebastian krumbiegel
"EIN SCHÖNES KINDHEITSGEFÜHL"
Die Leipziger Popband Die Prinzen feiert ihr 30-jähriges Bestehen und bringt zu diesem Anlass im Mai 2021 ein neues Album heraus. Wir hatten die Möglichkeit Frontmann Sebastian Krumbiegel über das Erzgebirge und das erzgebirgische Kunsthandwerk zu befragen.
Was verbindest du mit dem Erzgebirge?
Meine Oma kommt aus dem Vogtland, das ist ja gar nicht weit weg vom Erzgebirge. Und so waren wir als Kinder immer viel in der Gegend unterwegs. Ich verbinde damit Erinnerungen an herrliche Wanderungen in toller Natur. Einfach ein schönes Kindheitsgefühl.
Dieses Kindheitsgefühl holen sich viele Menschen gern mit den Figuren aus dem Erzgebirge zurück. Ist das bei dir auch so?
Natürlich! Die Schwibbögen, Engel und Raachermannel haben mich immer begleitet.
Schmückst du damit zu Weihnachten deine Wohnung?
Aber selbstverständlich, auf jeden Fall! Wir haben ein ganzes
Engelsorchester mit vielen Instrumenten, der Klassiker aus dem Erzgebirge. Wir haben es uns über viele Jahre zusammengesammelt – mal was gekauft, mal was gewünscht. Das ist für uns Kultur!
Wie muss man sich Weihnachten im Hause Krumbiegel vorstellen?
Wir sind da ganz klassisch. Von Weihnachtsschmuck bis Traditionen. Wenn am zweiten Weihnachtsfeiertag die ganze Sippe zusammenkommt, dann kommt eine ordentliche Gans auf den Tisch. Ich bin der Weihnachtsgansprofi in unserer Familie. Die Gans wird gefüllt mit Äpfeln, Beifuß und verschiedenen Wildsorten. Wir sind eine große Runde, da würde eine Gans allein nicht reichen. Dazu gibt’s Rotkraut und Thüringer Klöße – so wie es sich gehört.
Magst du auch das moderne Design aus dem Erzgebirge?
Klar! Mir gefällt, wie Holzkünstler im Erzgebirge mit der Zeit gehen.
Du warst und bist ja auch musikalisch immer mal im Erzgebirge unterwegs. Gibt es etwas, das dir besonders in Erinnerung geblieben ist?
Einmal habe ich ein Konzert im Atrium der Uhrenmanufaktur in Glashütte gegeben. Der Geschäftsführer führte mich durch die gesamte Manufaktur und zeigte mir alle Einzelheiten. Das war wirklich faszinierend. Ganz großes Kino, was ihr da im Erzgebirge habt! Handwerkskunst auf Weltniveau.
Fotonachweis: Markus Wustmann
Interview aus "Die Kunst zum Leben" Ausgabe 2019/2020