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Mit dem richtigen Dreh

Mit dem richtigen Dreh

Das Erzgebirgische Kunsthandwerk® lebt von der Handwerkskunst

des Drechselns: Grundkörper von Räuchermann, Nussknacker, Engel, Bergmann und anderen Figuren entstehen so an der Drehbank. Im Erzgebirge ist der Drechsler meist beim Langholzdrehen zu sehen. Das

Holzkantel wird in das Anschlagsfutter der Drehbank eingeschlagen und dreht sich anschließend mit einer Geschwindigkeit von bis zu 3.200 Umdrehungen pro Minute. Mit Schruppröhre, Meißel, Formröhre und Schaber wird das Kantel durch geschicktes Führen der Dreheisen auf der Handauflage in eine rotationssymmetrische Form gedreht. Das erfordert Fingerspitzengefühl, denn schon eine leichte Winkelveränderung hat große Auswirkungen auf die Form. „Beim Drechseln ist es wie beim Spielen eines Musikinstruments – es braucht Übung und Routine“, weiß Reinhard Friedemann, der über 25 Jahre als Lehrmeister Holzspielzeugmacher ausgebildet hat.

Sind die Grundformen Spitzstab, Rundstab und Kehlen erlernt und das Langholzdrehen geht leicht von der Hand, kann man die Fertigkeiten mit dem Querholzdrehen erweitern. Gedreht werden dann beispielsweise Schalen oder kleine Dosen. Nahezu jedes Holz ist zum Drechseln geeignet. Das größte Augenmerk legt der Drechsler auf sein Werkzeug und schleift die Dreheisen regelmäßig. Dabei hat jeder seine eigene Technik und Vorlieben – Werkzeuge

tauscht man nicht. Am besten erlebt man das Drechseln in Aktion zum Tag des traditionellen Handwerks im Erzgebirge.


Bildnachweis:

Foto 1 -3 von Photografisches/Thomas Kruse

Foto 4 von Stefanie Hartmann